St. Pölten – Mitten in Europa: Was ist das Europäische an der ­Kulturhauptstadt?

Die »Europäische Dimension« der Bewerbungsidee ist eines der sechs Kriterien der Ausschreibung zur Kulturhauptstadt Europas. Das Land Niederösterreich und die Stadt St. Pölten haben in der jüngeren Vergangenheit einige maßgebliche europäische Akzente gesetzt. Das lässt sich gut weiterentwickeln und in die Zukunft richten: St. Pölten als Europastadt.

»St. Pölten – Mitten in Europa«: Der seit der EU-Osterweiterung im Jahr 2004 im Stadt-Logo geführte Slogan, die bereits 1995 erfolgte Gründung und der seitdem bestehende Vorsitz im Kooperationsnetzwerk Europäischer Mittelstädte mit 34 Mitgliedern aus 13 europäischen Ländern, der Europapreis des Europarates 2001 – die »Europäische Einigung« aktiv mitzugestalten, war und ist die Devise. Die Bewerbung als Kulturhauptstadt Europas 2024 eröffnet nun neue Möglichkeiten und Perspektiven, den europäischen Fußabdruck St. Pöltens und der Region im Scheinwerferlicht des möglichen Titels zu definieren und im Austausch mit Europa weiterzuentwickeln.

Die »Europäische Dimension« ist die Klammer des Bewerbungsprozesses als Kulturhauptstadt Europas. Die Idee zu diesem geht auf die griechische Schauspielerin und Kulturministerin Melina Mercouri zurück und hat das Ziel, den Reichtum und die Vielfalt der europäischen Kulturen aufzuzeigen sowie das Zugehörigkeitsgefühl zu einem gemeinsamen Kulturraum zu fördern. Dafür müssen wir Formate kreieren, die Zukunftsthemen wie das Wohnen, die Stadtentwicklung, die Mobilität, die soziale Inklusion und natürlich auch die Kunst europäisch aufbereiten und einen Diskurs darüber mit europäischen Expert*innen ermöglichen. 

Die »Europäische Dimension« ist nicht einfach eine Antwort in einem Fragebogen, die es zu beantworten gilt, sondern Basis und Bezugspunkt der anderen Kategorien der Bewerbung. Sie ernst zu nehmen bedeutet, einen breiten, partizipativen Prozess einzuleiten, der im Hier und Jetzt startet, der die Menschen unterschiedlichster Bereiche, Einstellungen und Tätigkeiten dort abholt, wo sie sind, der St. Pölten nach Europa hinaus und Europa nach St. Pölten hinein trägt. Wir können uns von zeitgenössischen europäischen Ideen und Innovationen inspirieren lassen, uns mit vergleichbaren Städten über Zukunftslösungen austauschen und vielleicht in bestimmten Fragen europäische Vorbildwirkung erzielen. Das ist ein großes Ziel.

19. März 2018


Autor

Jakob Redl
Projektleiter Büro St. Pölten 2024


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Dieser Artikel ist im KulturJOURNAL#1 (Ausgabe März/April 2018) erschienen.

KulturJOURNAL#1

 

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